Unter Atemi (-waza) (japanisch) versteht man die Gruppe sämtlicher gefährlicher Schläge, Tritte, Stöße und andere Techniken, die starke Schmerzen und Lähmungen, Bewusstlosigkeit und Tod bewirken können. Die Punkte, die mit diesen Techniken angegriffen werden, nennt man Atemi–Punkte.
Am menschlichen Körper befinden sich ca. 250 druck,- stoß- und schlagempfindliche Stellen. Bei manchen dieser Stellen besteht die Empfindlichkeit in einem heftigen aber harmlosen Schmerz, der den Gegner zur Aufgabe des Kampfes zwingt. Bei Anderen wieder ist die Bewusstlosigkeit oder sogar der Tod des Gegners die Folge.
69 werden als kritische Punkte betrachtet. Es handelt sich hierbei um Nervenzentren, also um Stellen, an denen sich lebenswichtige Organe befinden oder Konzentrationen von Blutgefäßen.
Im Jiu–Jitsu wird der Körper in drei Zonen eingeteilt:
Jodan Kopf und Halsbereich
Shodan Oberkörper
Gedan Unterer Körper
In diesen Zonen befinden sich zahlreiche Atemi–Punkte, die angegriffen werden können, um den Gegner außer Gefecht zu setzten. Um einen Gegner mit einem Schlag kampfunfähig zu machen, sind Kenntnisse über die Anatomie des menschlichen Körpers nötig, um diese Stellen mit Schlägen oder Tritten präzise zu treffen.
Die Dosierung des Schlages geht mit der proportionalen Wirkung einher. Diese fängt mit Schmerzen an, geht über Lähmung, Ohnmacht bis hin zum Tode.
Hierfür ist jedoch die perfekte Beherrschung der Techniken nötig, damit die Trefferfläche so klein wie möglich bleibt. Ebenso hängt die Wirkung noch von der Nehmerqualität des Gegners ab. Um Atemi–Techniken anzuwenden ist eine Abhärtung der Körperwaffen nötig, es ist jedoch auch möglich Körperpartien abzuhärten um einen Angriff auf die eigenen Atemi–Punkte besser standhalten zu können.
Abdominale und thorakle Organe können durch gezieltes trainieren der Rumpfmuskulatur geschützt werden.
Eine Einteilung auf ihre Empfindlichkeit, welche der drei Körperregionen die wichtigste oder am gefährdetsten ist, ist nicht möglich.
Eine Auflistung einiger Atemi – Punkte mit den möglichen Angriffen und Wirkungen ist der unten aufgeführten Tabelle zu entnehmen.